luftfilterumbau 205 / 309
heute bauen wir den luftfilter eines 309gti um.

dieser umbau soll ein beispiel geben, wie mit eigenleistung die anschaffung eines teuren kits wie z.b. dem 57i kit von k&n umgangen werden kann. auf diese art wurden bereits fahrzeuge umgebaut, lange bevor es diese kits im handel gab. ausserdem wurde darauf geachtet, dass keine bohrarbeiten (ausser dem erweitern zweier bereits vorhandener bohrungen) anfielen.

erst mal was grundsätzliches. sinn des offenen luftfilters ist, mehr und vor allem kalte luft in diegemischaufbereitung zu bekommen. also fällt schonmal diese lösung weg:



damit erreicht man genau das gegenteil des beabsichtigten effektes, man zieht erwärmte luft aus dem motorraum die ziemlich wenig sauerstoff hat und erreicht so schlechtere leistung als mit der serienlösung.

die optik wird nicht ganz so schön wie bei den gekauften, mit ein bisschen zeitaufwand lässt sich aber auch hier noch einiges verbessern. beschrieben ist der umbau an einem 309 gti mit 120ps, mit servolenkung. alle arbeiten, die mit dem versetzen des vorratstanks der servolenkung in verbindung stehen fallen bei fahrzeugen ohne lenkhilfe weg, ansonsten ist der umbauaufwand sowohl bei den 205gti modellen als auch der baureihe 309 annähernd identisch. einzelheiten können je nach ausstattung und modelljahr abweichen, prinzipiell ist jedoch die vorgehensweise die selbe an allen fahrzeugen.



die besonderen schwierigkeiten in diesem fall: der behälter für das lenköl sitzt genau an der stelle an der nachher der luftfilter seinen platz hat. ausserdem verengen die leitungen des wasser/öl-wärmetauschers den einbauplatz und sorgen für neue probleme. auch die menge an kabeln die hinter dem linken scheinwerfer liegen ist im vergleich zu etwas
weniger üppig ausgestatteten modellen ein problem.
vorher:
nachher:

im ersten schritt wird erst mal alles demontiert was nacher im weg ist bzw. sowieso nicht mehr benötigt wird. also in erster linie batterie, luftfilter, luftschläuche, der luftmengenmesser und der grosse wischwasserbehälter.
"müll"

wenden wir uns dem ersten problem zu: das versetzen des behälters der servolenkung. nach einigem hin-und her überlegen fiel die entscheidung zugunsten eines einbaues neben der batterie. durch die intelligente schlauchverlegung seitens peugeot musste zuerst mal der obere kühlwasserschlauch gelöst werden, damit der ölschlauch über die wasserleitung geführt werden kann. so gewinnt man wichtige zentimeter im kampf um die schlauchlänge, fängt sich aber im gegenzug dafür ein scheuerproblem ein. die lösung für dieses problem ist ein stück wellrohr und ein stück isoliermatte mit 3 kabelbindern.

so sieht es im original aus, nachdem die batterie und das originale schlauchgewirr entfernt ist.

das schlauchproblem und die lösung:


das nächste problem ist die befestigung des lenköltanks. hier wurde ein silentlager verwendet (gummi-metall-element), das mit karosseriescheiben "verlängert" wurde, damit der behälter auf die richtige höhe gebracht werden kann und nirgends anstösst. das loch für die befestigung befindet sich bereits im batterieboden und musste nur noch auf 8,5mm aufgebohrt werden.

somit kann dieses problem ad acta gelegt werden. um die batterie so weit wie möglich nach hinten zu bekommen ist hier – der einfachheit halber – einfach das noch an der karosserie zusammen mit dem trägerblech der zündspule verschraubte blechteil abgesägt worden.

die reste werden noch bei gelegenheit enfernt, für den moment kann es so bleiben. eine weitere stolperfalle ist der durch den neuen halter des ölbehälters drastisch verringerte platz auf dem batterieboden. das original batteriehalteblech passte nicht mehr und musste angepasst werden.



nachdem alles zur vorläufigen zufriedenheit gelöst worden war konnte die nächste aufgabe angegangen werden: der luftfilterumbau. aus den ausgebauten schläuchen der ansaugung wird ein passendes stück herausgeschnitten. dies entnimmt man dem langen schlauch der den serienluftfilter mit dem ansaugrüssel am schlossblech verbindet. stück für stück wird nun an die endgültige grösse herangeschnitten.

ziel ist, die befestigungsbohrungen des luftmengenmessers in eine linie mit dem im blech des batteriebodens befindlichen loch zu bringen, damit dort eine stütze für den luftmengenmesser angeschraubt werden kann. bedingt durch den ziemlich langen filter und die beengten raumverhältnisse (z.b. durch die scheinwerferhöhenverstellung) blieb zum schluss ein stück übrig, das am luftmengenmesser nur mit sanfter gewalt aufzuschieben war (bei den tiefen temperaturen leistete ein heissluftfön gute dienste um das gummi weich zu machen) und auf der seite der drosselklappe gut 2 mm
grösser ist als der aussendurchmesser des stutzens. dieser grössere durchmesser wurde durch eine stärkere schlauschelle höherer anzugsfestigkeit wieder egalisiert. bei der späteren probefahrt konnte jedenfalls nicht festgestellt werden, dass
nebenluft gezogen wurde.

was nun noch fehlt, sind die anschlüsse für die schläuche, die hinter dem luftmengenmesser in den ansaugschlauch münden. hierbei unbedingt darauf achten, dass es sich bei dem einen der anschlüsse um einen kalibrierten handelt. die anschlüsse und/oder die schläuche dürfen nicht vertauscht werden, ein motorlauf wie ein sack nüsse ist sonst die zwangsläufige folge.
die anschlüsse aus dem alten schlauch demontieren. in das "neue" schlauchstück die in grösse und position entsprechenden löcher bohren und die anschlüsse mit hammer und entsprechend grosser nuss oder rohrstück auftreiben. gut ist, wenn man ein grosses rundholz oder stahlrohr zur verfügung hat, über das man den neuen schlauch schieben kann. nachdem die anschlüsse gelegt sind kann man die geschichte ins auto bauen.



im ganzen verlangt der umbau nach mehrmaligem an- und wieder abbau der ganzen konstruktion, bis alle teile im zusammenspiel funktionieren, incl. des mehrmaligen einsetzens der batterie. wenn dann alle abstände stimmen kann der halter auf mass gefertigt werden. hier kam ein stück flachstahl (20*3mm) zum einsatz. gebogen wie hier auf dem bild zu erkennen sorgt es für stablität und verhindert, dass der luftmengenmesser an den kühlwasserschläuchen scheuert.

nun noch einen einigermassen intelligenten platz für den scheibenwaschwassertank finden und die ganze sache ist gegessen. ich hab das mal vorläufig so gelöst:

es wird aber an einer komplett anderen lösung gearbeitet, die in kürze auch hier nachzulesen sein wird.

so...
im groben war's das und nun wünsche ich viel spass beim nachbauen.
wie immer übernehme ich selbstverständlich keinerlei garantie auf meine anleitungen:-)))




autor: obelix